
unser Freund hat uns verlassen
Nachruf Christoph Mayr Fingerle – Necrologio
Eine große Persönlichkeit und liebenswerter Freund mit Visionen hat uns verlassen. Ich verneige mich in tiefer Trauer.
Alfred Frei
Con la scomparsa di Christoph perdiamo un amico, un architetto rinomato, un redattore di testi critici sull’architettura, l’urbanistica, un promotore e conoscitore d’arte, uno scopritore di nuovi talenti, un amante di storia dell’architettura. Ci ha fatto riscoprire opere dimenticate o sottovalutate dell’architettura locale e nuovi maestri a cui ispirarci e guardare per crescere e conoscere altri modi di fare e intendere l’architettura. Con Arge/Kunst ha portato a Bolzano architetti a noi sconosciuti, anticipando di anni i riconoscimenti della critica internazionale.
L’Alto Adige perde non solo un architetto, ma anche un cultore d’arte, che ha promosso il connubio tra opera architettonica ed opera artistica. Ne sono un esempio le collaborazioni con Manfred Alois Mayr.
Era un architetto girovago, che viaggiava nel mondo per arricchire il suo bagaglio culturale. Un bibliofilo. Lo abbiamo conosciuto meglio condividendo posizioni critiche verso le trasformazioni urbanistiche in atto a Bolzano, verso la privatizzazione dell’urbanistica. Trasformazioni governate non nell’interesse pubblico, che comporteranno ulteriori squilibri nella tenuta di un già precario tessuto urbano, che arricchiranno ulteriormente alcune sue parti impoverendone altre.
Con Christoph abbiamo fondato Città nostra, per poi trasformare questo think tank su Bolzano in un laboratorio urbano, Lab Bz, aperto a tutte le discipline ed a tutti coloro che hanno a cuore uno sviluppo sostenibile della città. Amava suonare e amava la bicicletta. Non temeva il confronto e difendeva le sue idee, il suo pensiero contemporaneo ed innovativo, fortemente radicato nel passato, ispirato sempre al raggiungimento di una qualità elevata dell’opera ed a una visione omnicomprensiva ed interdisciplinare del progetto. Un architetto di opere raffinate, un promotore di cultura architettonica.
È ancora aperta la mostra da lui curata sui padri dell’architettura borghese cittadina, Ammon e Fingerle. Grazie a lui abbiamo imparato ad apprezzare gli architetti del primo dopoguerra, come Plattner e Ronca, a comprendere la dimensione dell’architettura tra città e paese, in rapporto con il paesaggio culturale e l’identità, anche storico politica dell’Alto Adige / Südtirol.
Presuntuoso, perché convinto della validità e giustezza delle sue idee e intuizioni, era comunque accessibile e disponibile al confronto dialettico. Un uomo, un architetto, un amico che é stato testimone, autore, scopritore e promotore della storia dell’architettura locale e internazionale. Credeva nella funzione sociale dell’architetto, come dovremo fare tutti. Eri uno spirito libero e indipendente. Caro Christoph ci mancherai e ti ricorderemo con rimpianto ed affetto.
Luigi Scolari
Christoph war ein wichtiger Impulsgeber in unserer Gruppe:
einerseits war ihm wichtig, die Öffentlichkeit mitzunehmen, indem er z.B.Pressekonferenzen organisierte, auch unsere Broschüre zur Zukunft Bozens, “die Stadt ist noch nicht ausverkauft”, trägt stark seine Handschrift, andererseits setzte er sich auch sehr für die Gruppe ein: über seine Forderung nach Klausuren, in denen man seine Position hinterfragte, bis zur Organisation von netten kleinen Feiern, bei denen er immer mit kleinen Überraschungen daherkam, wie mit einer Torte zur Eröffnung unseres lab:bz
Christoph hatte eine Eigenschaft in seiner Arbeit in unserer Gruppe, die jetzt fehlen wird:
wenn wir dabei waren, eine Initiative operativ umzusetzen, kam er dazu und hinterfragte sie nochmals von Grund auf. Es ging ihm immer um das Konzept. Das war anstrengend, aber auch fruchtbringend. Diese seine Eigenschaft, nie das Ziel aus den Augen zu lassen, werden wir uns jetzt in seinem Sinne aneignen sollen. So bleibt er uns erhalten und lebt in unserer Gruppe weiter…
Margot Wittig
Bei unseren fast wöchentlichen Sitzungen von Lab:bz hat Christoph immer versucht, eine gewisse Ordnung in unsere Diskussion zu bringen und so dazu beigetragen, dass nach 2 Stunden auch greifbare Ergebnisse herausgekommen sind. Auch bei den Arbeitsessen im Tiffany waren die Fragen nach dem Wieso und Warum einer Aktion und die Entwicklung neuer Ideen dank Christoph immer im Vordergrund!
Besonders die Führung durch “seine“ Ausstellung im Stadtmuseum har mir gezeigt, wie bescheiden und letztlich unaufgeregt Christoph wichtige Bozner Stadtentwicklungen dargelegt hat, ohne seine künstlerischen und organisatorischen Leistungen bei dieser Ausstellung in den Vordergrund zu stellen.
Wir sollten uns einige seiner Diskussionsbeiträge bei unserer künftigen Arbeit im lab:bz immer präsent halten!
Winfried Theil
Ich habe Christoph persönlich erst durch unser Zusammenarbeiten in “Cittá nostra – unsere Stadt” kennengelernt. Und ich erinnere mich besonders an unsere – erste? – Pressekonferenz im Garten des Capitol Kino – ich habe leider diesen Artikel nicht mehr gefunden -, in der er von der Gesundheit sprach und in diesem Kontext von einer gesunden Stadt, die der Berücksichtigung verschiedenster Aspekte bedarf… in der nicht die Förderung eines Aspekts auf Kosten anderer gehen darf. Es sei wie bei einem menschlichen Körper: wenn ein Organ, z. B. das Herz, nicht mehr richtig mitspiele, so gerieten auch die anderen Organe in Mitleidenschaft, gerieten aus dem Gleichgewicht. In diesem Kontext auch erzählte er, daß es ihm selbst gesundheitlich mal schlecht ging, und daß er darauf achten gelernt habe, einen Ausgleich zu finden, und wie wichtig das sei. Er brachte hier einen gleichermaßen logischen und klarsichtigen wie – als Vergleich – mich faszinierenden Gedanken ein. Denn wenn beispielsweise Wirtschaften auf Kosten des Sozialen, Verkehrsplanung auf Kosten der Umwelt, Stadtplanung auf Kosten von wertvollem Kulturgrund und zu Lasten des Gemeinwesens gehen, dann ist ein Umdenken höchst an der Zeit, dann bleibt genau genommen nichts anderes als ein Umdenken und ein anderes Handeln.
Christoph war sehr engagiert, ging dabei – wie sicher einige andere unter uns auch – bisweilen an seine physischen Grenzen. Dies, weil ihm das, was er tat, dachte und plante, Freude machte, ihn herausforderte und interessierte. Er schätzte – und ich finde, genoß und förderte – das engagierte und auch lustvolle Miteinander-denken, -handeln und -tun. Ich behalte ihn gerade dafür in liebevoller Erinnerung und danke ihm sehr dafür.
Melitta Pitschl
Die Vergleiche des biologischen Organismus mit einem urbanen Organismus sind entstanden aus Beschäftigung mit der sog. „Reformarchitektur“, worin alle Lebensbereiche in Bezug und im Kontext stehen: wo Architektur, also Bauen, Spielen, Gesundheit, Kultur, Sex, Liebe, Lebendigkeit ineinandergreifen und nicht zu trennen sind. Es ist ein Kontrapunkt zur üblichen und permanent gewollten Trennung und Aufspaltung.
Erich Kofler Fuchsberg
Ich habe eine Aufnahme von unserer Pressekonferenz im Capitol Garten gefunden wo er meint: ”anstatt vorzuschlagen, eine Herzoperation zu machen, muss man schauen was dem Organismus wirklich fehlt, vielleicht ist auch eine homöopathische Therapie ausreichend…”
Margot Wittig
Christoph war ein Freigeist. Er wird dem lab:bz, der Stadt und mir als inspirierende Kraft sehr fehlen.
Kris Krois
Ich kann mich sehr gut am 23. Juli 2015 erinnern, als der Gemeinderat Bozen gegen die Ratifizierung des “Benkoprojekts” stimmte. Viele Gegner des Projekts (nicht nur von cittànostra bzw. labbz) waren vor dem alten Rathaus versammelt. Wir schauten auf Laptops die Liveübertragung der Gemeinderatssitzung an. – und mussten zusehen, wie Gemeinderäte mit den unmöglichsten Argumenten für das Projekt stimmten. Christoph war trotz der Anspannung erstaunlich zuversichtlich. Ich hatte an ihm bewundert, dass er – im Gegensatz zu mir – überhaupt keine Wut oder Verzweiflung an so einem Moment an den Tag legte.
– und dann, Überraschung, es fand sich trotzdem keine Mehrheit für Benko (- niemand konnte damals ahnen, dass ein paar Monate später noch vor der Neuwahl des nächsten Gemeinderats ein Kommissar das Projekt im Alleingang ratifizieren würde). Christoph war derjenige, der eine große Kuhglocke mitgebracht hatte (bitte korrigiert mich, wenn ich mich falsch erinnere). Ich werde die Gesichter von Benkos InteressenvertreterInnen im Gemeinderat nicht vergessen, als sie nach ihrer Niederlage zu Christophs Glockengeläute eiligst und tomatenrot aus dem Rathaus marschierten. Christoph hatte mir beigebracht, bei allem Engagement den Spaß nicht zu vergessen.
Michael Schlauch
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